Michel Andrew Law strebt in seiner Kunst Emotionen und Wirkung an. Er sieht Kunst als ein Medium, mit dem er Fragen der Existenz und des Glücks ausdrücken und erforschen kann. In vielen seiner Werke steht der Körper im Mittelpunkt. So etwa in der Ölgemäldeserie „Pale Hair Girls“ („Mädchen mit blassen Haaren“), die den Beginn der drei charakteristischsten visuellen Elemente in Laws Schaffen markiert.
Die „Pale Hair Girls“-Serie (2006 bis 2013) zeigt realistische, kalte, ja geradezu eisige junge Frauenfiguren mit weißem Haar, die als „Pale Hair Girls“ bezeichnet werden. Sie sind umgeben von abstrakten und expressiv gemalten Formen und Gestalten, von Bildern der Popkultur, historischen Figuren und Wahrzeichen Hongkongs.
In der Originalserie arbeitet Law mit Kalligrafie, Glitter und Blattgold. Die teils exzessive Nutzung von Glitter, manchmal sogar Glas-Glitter, soll die Originale von später replizierten Werken unterscheiden. Die Originalserie wurde als einzige mit Live-Modellen im Atelier geschaffen, im Gegensatz zu späteren Serien, in denen Werke auf gefundenen Bildern oder Fotografien basieren.
„Pale Hair Girls“ wurde hauptsächlich von den Gemälden des französischen Malers und Traditionalisten William-Adolphe Bouguereau sowie den späten Gemälden von YiFei Chen im Stil des „Romantischen Realismus“ inspiriert. Weitere Einflüsse stammen von Rubens, Tizian, Rembrandts figurativen Werken und vor allem auch der Komposition und den Methoden Caravaggios.