Für Existenzgründer ist der Businessplan Fluch und Segen. Um seinen Zweck einmal knackig auf den Punkt zu bringen: Er ist Ihr Geschäftsplan, Ihr Leitfaden, in dem Sie ein unternehmerisches Vorhaben schriftlich zusammenfassen. Seine Erstellung bedarf einiges an intensiver Recherche und Auseinandersetzung mit Strategien, Kosten, Marketing, Konkurrenz usw. – verhilft Ihnen dabei aber zu einem unschätzbaren Wissen über Ihr eigenes Vorhaben, Ihre Chancen und Risiken. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, was es bei der Erstellung Ihres Businessplans zu beachten gibt. Wichtigster Tipp gleich vorab: Erst einmal tief durchatmen und nicht überwältigen lassen! Das Inhaltsverzeichnis eines Businessplans kann ziemlich einschüchternd wirken, wenn man zum ersten Mal mit dem Thema zu tun hat. Schritt für Schritt ist hier also die Devise. Und eine gesunde Portion Geduld und Ausdauer. Brauchen Sie überhaupt einen Businessplan? Ein wichtiger Punkt, denn viele Menschen nehmen automatisch an, dass man einen Businessplan nur dann erstellt, wenn er von einer externen Institution (Banken o.ä.) gefordert wird. Das ist zwar meistens der Fall, allerdings sollte wirklich jeder Gründer einen Businessplan erstellen – unabhängig davon, ob er gefordert wird oder nicht. Warum, wundern Sie sich? Weil Gründer sich oftmals selbst in einer unsicheren Schwebephase befinden und sich immer wieder diese Fragen stellen, bevor Sie wirklich loslegen:
Ein Businessplan kann also weitaus mehr als ein notwendiges Übel für die Bank sein. Er kann Ihnen sehr deutlich Klarheit über Ihr eigenes Projekt verschaffen und bietet eine wunderbare Grundlage, um weitere, wichtige Entscheidungen zu treffen. Falls Sie einen Businessplan zum Selbstzweck erstellen, können Sie natürlich selbst entscheiden, wie ausführlich Sie ihn gestalten wollen. Ausführlich und Prägnant Klingt widersprüchlich? Ist es beim Businessplan jedoch nicht und wir zeigen Ihnen auch gerne, warum: Ausführlich: Der Leitfaden des Businessplans beinhaltet sehr viele Haupt- und Unterpunkte – einige mehr, andere weniger relevant. An dieser Stelle sollten Sie bestenfalls etwas mehr als zu wenig machen. Versuchen Sie wirklich, alle Unterpunkte des Inhaltsverzeichnisses zu beantworten und lassen nur jene aus, die absolut keine Relevanz für Ihr Projekt haben. Beispiel: Der Faktor Preise und Einnahmen für eine Dienstleistung. Kalkulieren Sie nicht einfach nur Ihre Preise und geben eine Schätzung Ihrer monatlichen/jährlichen Einnahmen ein, sondern brechen Sie das Ganze auch noch auf eine Woche, eventuell sogar auf wie viele Stunden am Tag arbeite ich herunter. Damit stehen Sie nicht nur auf der sicheren Seite, sondern vermeiden bestenfalls spätere Nachfragen und Nacharbeiten an Ihrem Businessplan. Prägnant: Jeder Part Ihres Businessplans, der Fließtext und Erklärungen beinhaltet, sollte so prägnant und aussagekräftig wie möglich sein, ohne die Leser-Seite zu erschlagen. Natürlich bedürfen manche Vorhaben einer ausführlichen Erklärung, weil es sich eventuell um Produkte/Dienstleistungen handelt, die nicht jedem vertraut sind. Dennoch sollte Ihre Priorität immer darauf liegen, es einfach und komprimiert zu halten – auch, wenn Sie für Ihr Vorhaben brennen und sich am liebsten in Details ergehen möchten. Ihr Executive Summary ist das Herz des Plans Nicht die Zahlen; all die Analysen zu Risiken, Chancen und Finanzen? Natürlich sind alle Bereiche des Plans wichtig – aber Ihr Einstieg, der zusammenfassende Text am Anfang, sorgt entweder dafür, dass der Investor interessiert weiterliest oder den Plan bereits nach wenigen Zeilen zur Seite packt. Sehen Sie Ihren Businessplan in dem Kontext wie ein gutes Buch. Die ersten Zeilen müssen überzeugen und den potenziellen Investor abholen und auf Ihre Reise mitnehmen. Sparen Sie an übertriebener Ausführlichkeit und einem Übermaß an Fachausdrücken, aber sparen Sie nicht an Fakten! So dürfen Sie bereits im Einstiegstext folgende Punkte knackig herausschälen:
Das sind alles Fragen, die eine Bank/einen Investor von Anfang an am meisten interessieren – also eine perfekte Möglichkeit, mit einer übersichtlichen und hoch-informativen Einleitung zu glänzen. Holen Sie sich Unterstützung Und zwar auf verschiedenen Ebenen. Vorlagen: Zum einen gibt es diverse (Gründer-)Plattformen, auf denen Sie Vorlagen für Businesspläne herunterladen oder erstellen können. Manche Seiten bieten Ihnen sogar eine Arbeits- und Speicherfunktion, sodass Sie im Grunde nicht einmal ein eigenes Dokument anlegen müssen – empfehlenswert wäre es dennoch für alle Fälle. Vergessen Sie nicht, eine Kopie in Ihre Cloud hochzuladen. Feedback: Holen Sie sich Feedback ein. Zu viele Köche verderben den Brei, also versuchen Sie es auf ein Minimum von ungefähr drei zu halten. Bestenfalls haben Sie jemanden in Ihrem Familien- oder Freundeskreis, der mit dem Thema Businessplan vertraut ist und Ihnen ein wertvolles Feedback geben kann. Korrektorat: Ihr Businessplan ist mehr als eine Forderung Ihrer Bank oder Ihres Investors. Er spiegelt Ihr Vorhaben, Ihre Initiative und Ernsthaftigkeit wieder und sollte deshalb auch formal wirklich in Topform sein. Den Feinschliff kann dann ein erfahrener Copywriter übernehmen, der sowohl Grammatik als auch Satzbau noch einmal genau unter die Lupe nimmt. Glauben Sie uns, wenn wir Ihnen sagen, dass das Ergebnis Ihrer Arbeit Sie am Ende mit Stolz erfüllen und der Aufwand es wirklich wert sein wird. Wir wünschen Ihnen das Allerbeste für Ihr Vorhaben! |